Montag, 23. März 2009

Rückschau: 1. Wiener Debattierderby

Letzten Freitag (20.03.) fanden sich in Wien Debattanten aller drei Wiener Debattierklubs zum 1. Wiener Debattierderby zusammen; dieses Derby war der erste Bewerb seiner Art in Wien und überhaupt erst die zweite klubübergreifende Debattierveranstaltung in Wien, nach einem kleinen Freundschaftsturnier vor knapp vier Jahren.

Seinen Ausgang nahm das Derby im Wunsch vieler Mitglieder des Debattierklub Wien, das eigene Können auch außerhalb des Klubs anwenden und zeigen zu können, mit anderen Debattanten zusammen zu kommen sowie (für die meisten die erste) Turniererfahrung zu sammeln, aber natürlich auch Werbung für Debattieren zu machen. Was würde all diese Wünsche also besser erfüllen als ein lokales Freundschaftsturnier?

Da das Derby als Freundschaftsturnier angelegt war, gab es nur zwei Debatten ohne Finalrunde. Beim Debattierklub Wien schien das freundschaftliche Kräftemessen auf besonderes Interesse zu stoßen, weswegen er zwei der vier Teams stellte. Die Themen wurden vorab von den Jurymitgliedern und Präsidenten ausgesucht. Die Debatten folgten der OPD.

Gleich bei der ersten Debatte zum Thema "Sollen an allen österreichischen Hochschulen Debattierklubs etabliert werden?" trafen die beiden älteren Wiener Debattierklubs aufeinander: Der Debattierklub Wien (DKW) und der Debattierclub des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA). Sie wurde von Andreas Freisinger vom mind club (MC) geleitet, juriert haben Florian Prischl (DKW) und Ulrich Kopetzki (AFA). Für die Regierung traten vom DKW Markus Hofer, Lukas Grill und David Cichewicz an, vom AFA in der Opposition Markus W., Johannes Langer und Beni Wilhelm. Freie Redner waren Matthias Moser (DKW), Can Ertugrul (AFA) und Thomas Mitzka (MC).

Das Regierungsteam vom Debattierklub Wien (rechts abgebildet, vlnr: Markus Hofer, Lukas Grill, David Chichewicz. (alle Fotos: Daniel Toth) konnte die Debatte dank sehr guter Einzelrednerleistungen und eines starken Teamauftrittes für sich entscheiden, zum besten Einzelredner kürten die Juroren Markus Hofer.

In der zweiten Debatte ging es um das Thema "Soll ein Verbotsgesetz für linksradikale Gruppierungen eingeführt werden?". Hier trafen unter der Leitung von Lukas Grill (DKW) und der Jury von David Cichewicz (DKW) und Can Ertugrul (AFA) ein Team des Debattierklub Wien (Matthias Moser, Alexandra Jäger und Bernhard Tamandl) in der Regierung und ein gemischtes Team des mind club und des Debattierclubs des AFA (Moritz Haller (AFA), Thomas Mitzka und Andreas Freisinger (beide MC)) in der Opposition aufeinander. Als freie Redner traten Johannes Langer (AFA), Can Ertugrul (AFA) und Florian Prischl (DKW) auf.

Es dauerte lange, bis die Juroren sich (mehr oder weniger) einigen konnten, was nicht zuletzt den bedeutenden Wert, den Fortbildungsveranstaltungen wie das kürzlich vom VDCH in Würzburg veranstaltete und von Florian und David besuchte Jurierseminar, herausstreicht. Letztlich war der Laufzettel aber komplett ausgefüllt und zeigte ein Siegerteam: Die Regierung vom Debattierklub Wien (Foto rechts, vlnr: Matthias Moser, Alexandra Jäger und Bernhard Tamandl. Zum besten Redner wurde der freie Redner Johannes Langer (AFA, Foto rechts unten) gekürt.

Nach dem offiziellen Teil fanden sich alle Teilnehmer natürlich noch auf gemeinsames Beisammensein im Lokal Selbstverständlich, wo nicht nur die Ergebnisse der zweiten Debatte verkündet wurden, sondern das gesamte Derby sowie die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Debattierens in Wien und Österreich diskutiert wurden.

Das 1. Wiener Debattierderby war eine tolle und für die meisten neue Erfahrung - sei es als Organisator, Juror, Präsident, Redner oder Zuseher. Ein Zuseher-Paar schrieb uns nachher:"Wir waren echt begeistert!" David Cichewicz kommentierte seine allererste Juriererfahrung so: "Jurieren ist eine reizvolle Aufgabe, weil es die Sinne schärft: Die Essenz einer Aussage oder Rede herauszufiltern klingt wesentlich einfacher, als es in Wirklichkeit ist und Jurieren ist die beste Übung dazu." Der beste Redner der ersten Debatte, Markus Hofer, konnte ebenfalls einen Nutzen aus dem Derby ziehen: "Als erfahrenes Mitglied des Debattierklub Wien war es aufregend mich gegen neue Debattanten anderer Klubs behaupten zu müssen. Unterschiedliche Argumentationsstile zu beobachten und darauf reagieren zu müssen machten das Derby für mich zu einem lehrreichen Ereignis." Als Präsident über die zweite Debatte konnte Lukas Grill zum Derby folgendes sagen: "Ein ausgewogenes Derby auf vergleichsweise gutem Niveau. Auf jeden Fall habe ich positive Erwartungen für die Zukunft, insbesondere würde ich mich auf die Ausrichtung von nationalen und internationalen Bewerben in Wien freuen!"

Herzliche Gratulation ergeht an die beiden siegreichen Teams und die besten Redner! Diese sechs und die beiden freien Redner haben ein äußerst positives Bild vom Debattieren an sich und besonders in Wien vermittelt und gezeigt, dass es auch in Österreich starke Redner und gut eingespielte Teams gibt, von denen einige ihr Können auch auf den kommenden süddeutschen Meisterschaften zeigen können.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, das 1. Wiener Debattierderby so erfolgreich werden zu lassen! Das persönliche Engagement aller Teilnehmer zeigt uns, dass Debattieren selbst in Österreich eine immer breitere werdende Basis hat, die es jetzt um so mehr zu stärken gilt.

Mehr Fotos findet ihr übrigens im Artikel auf der Website des Debattierklub Wien.

Samstag, 21. März 2009

Historie regional: BaWü-Geschichte im Wiki

Bereits sechs mal wurde ein baden-württembergischer Meister im Hochschuldebattieren gekürt - amtierender Meister ist die Streitkultur Tübingen.
Im Jahr 2003 hatte der Stuttgarter Vereinsgründer Thorsten Rogowski die Idee, das von seinem Club ausgerichtete Turnier als "Baden-Württembergische Meisterschaft im Hochschuldebattieren" (BaWü) zu bezeichnen. Seine Idee begründete eine Tradition, die bis heute fortgeführt wird: Die BaWü wird seit 2003 jährlich ausgetragen und ist inzwischen fester Bestandteil des Debattierkalenders. In ihrer inzwischen sechsjährigen Geschichte hat die BaWü dabei eine Vielzahl von Standards in der Turnierausrichtung gesetzt, u.a. das so leidige Beziehen der Betten in der JuHe durch fleißige Helfer oder gar die Ausrichtung des bisher einzigen für die Teilnehmer völlig kostenlosen Turniers.
Die Geschichte der Baden-Württembergischen Meisterschaften ist im internen Bereich der VDCH-Homepage hier online. Zusammengestellt hat sie federführend Daniel Sommer vom Debating Club Heidelberg - Herzlichen Dank, Daniel!

Angehängt mal so eine kleine
Ehrentabelle für die Baden-württembergischen Meister:

2003 Debating Club Heidelberg
(Rouven und Daniel Soudry)
2004 Streitkultur Tübingen
(Michael Hoppmann, Bernd Rex, Markus Vergeest)
2005 Debattierclub Freiburg
(Arend von Reinersdorff, Stefan Klingbeil, Marco Ragni)
2005 Nicht-BaWü-Final-Sieger: DCJG Mainz
(Sharif Thib, Marietta Gädeke, Leon Helm)
2006 Debating Club Heidelberg
(Florian Köbele, Florian Pressler, Max Philipp)
2007 Debattierclub München
(Florian Steininger, Dimitry Polivaev, Markus Dankerl)
2007 Bestplatziertes Team aus Ba-Wü: Debattierclub Stuttgart
(Andreas C. Lazar, Kathrin Reinhold, Florian Wilken)
2008 Streitkultur Tübingen
Steffen Jenner, Simon Lehle, Dominic Hildebrand)
2008 Nicht-BaWü-Final-Sieger: Team Rheingold
(Bonn/Mainz/Tübingen; Tim Richter, Gudrun Lux, Karsten Stölzgen)

Dienstag, 17. März 2009

Die Ewige Bestenliste

Was lange währt, wird endlich gut! Nur noch eine einzige Information fehlt uns zum Glück: Wer war außer dem Siegerteam (Schülerteam aus London) im Finale der Berlin Open 2005? Falls Teams aus VDCH-Clubs darunter waren, so erhalten sie noch je einen Punkt auf der Ewigen Bestenliste. Nachtrag 24.3.: Das hat sich inzwischen geklärt! Keine VDCH-Clubs im Finale - die Liste ist also vollumfänglich richtig. Juhu!

Ansonsten ist die Tabelle jetzt aktuell und umfasst alle ZEIT DEBATTEN sowie die erste Deutsche Debattiermeisterschaft, die 2001 noch nicht unter dem Dach der ZEIT DEBATTEN stattfand. Die Regeln: Für einen DDM-Sieg gibt es fünf, für eine DDM-Finalteilnahme zwei Punkte. Für einen ZEIT DEBATTEN (inkl. Regios, exkl. DDM) Sieg gibt es drei Punkte, für eine Finalteilnahme einen Punkt. Alle Angaben wurden noch einmal überprüft, was zu ein paar Korrekturen geführt hat. (Bsp. wenn versehentlich für eine "normale" Finalteilnahme zwei Punkte statt einem gegeben wurden oder drei statt fünf für einen DDM-Sieg.) Jetzt stimmt alles und wir präsentieren - tatatataaaa:

Die Ewige Bestenliste:

1 Münster 42
2 Mainz 37
3 Berlin 36
4 Heidelberg Debating 26
5 Tübingen 24
6 Jena 20
7 Freiburg 14
8 München 12
9 Bonn 11
10 Göttingen 9
11 Greifswald 7
12 Kiel 6
12 Halle 6
14 Bielefeld 3
14 Bremen 3
14 Hamburg 3
14 Potsdam 3
18 Köln Tilbury 2
18 Passau 2
20 Magdeburg 1
20 Marburg 1
20 Leipzig 1

Die Ewige Bestenliste ist im DebattierWIKI online, hier.

Alle Clubs, die bis jetzt noch nicht vertreten sind, haben auf den Regionalmeisterschaften, die am 18./19. April in Magdeburg, Würzburg und Bonn ausgetragen werden, die Chance, sich in die Ewige Bestenliste einzutragen und damit in die Annalen des VDCH einzugehen.

Die Anmeldefrist in Würzburg (Süddeutsche Meisterschaft) läuft noch bis 20. März - beeilt Euch und meldet Eure Südteams an: info[at]debattierclub-wuerzburg.de! Für die Westdeutsche Meisterschaft sind trotz Ablauf der ersten Anmeldefrist noch ein paar Plätze zu haben - traut Euch und messt Euch mit den anderen Clubs Eurer Region! Meldet Euch schnellstmöglich: info[at]debattierclub-bonn.de! Welche Clubs zu welcher Region gehören findet sich hier.

Montag, 16. März 2009

ZEIT DEBATTEN Historie online

Die Historie der ZEIT DEBATTEN ist für Debattantinnen und Debattanten, Debattiererinnen und Debattierer ab sofort hier im internen Bereich der VDCH-Homepage einzusehen. (Das Passwort bekommt Ihr von den Präsidien Eurer Clubs oder beim VDCH-Präsidium.)

Herzlichen Dank schon jetzt insbesondere an Bernd Hoefer und Daniel Sommer sowie all die anderen, die mir geholfen haben, die Historie zusammenzutragen, zu ergänzen und zu sortieren.

Wer weitere Informationen hat, kann entweder einen DebattierWIKI-Account beantragen (direkt im internen Bereich, unbedingt Klarnamen angeben) oder aber mich per Mail (gudrun.lux[at]vdch.de) über Ergänzungen, Korrekturen o.ä. in Kenntnis setzen.

Viel Spaß beim Informieren, Schmökern, Erinnern!

Eure Gudrun
im Namen des VDCH-Vorstandes

Sonntag, 15. März 2009

Jurierseminar Würzburg: Stimmen der Anderen

Als kleines Schmankerl zwischendurch hier noch ein paar Zitate aus Club-Berichten über das Jurierseminar, das vergangene Woche in Würzburg veranstaltet wurde.

Der Debattierclub aus Frankfurt/Main schreibt auf seiner Homepage:
"Am vergangenen Wochenende haben Willy, Franziskus und Anja in Würzburg Jurieren gelernt. Trainer waren herausragende Redner aus dem gesamten Debattierdeutschland: Gudrun Lux, Daniel Sommer, Daniel Grotzky und Patrick Ehmann. Wie das genau war, was da passiert ist, wer mit wem und was eigentlich der Unterschied zwischen Worten und Wörtern ist, kann man hier, hier, hier und hier nachlesen.
Man darf sich schon jetzt auf das professionelle Jurieren und ein pointiertes Feedback bei unseren Clubabenden und anstehenden Turnieren freuen!"

Die vier Mainzer Teilnehmer/innen berichten ihrem Club:
Als Mariama, Katharina, Veronika und Max ankamen hatten sie schon das Gefühl, dass die Würzburger sie nicht willkommen heißen wollen, denn sie standen eine Stunde im Stau - 16 km vor Würzburg und bekamen ein paar sehr widersprüchliche Angaben darüber, wo die Jugendherberge lag, als sie nach Würzburg kamen. Allerdings trafen wir dann in der Eingangshalle eines Gebäudes unterhalb einer Festung ein bekanntes Gesicht des VDCH (Tim Richter). Da war uns vier verlorenen Seelen eines klar: puh, endlich angekommen!
Doch nach diesem kleinen Glücksgefühl ging es dann direkt an die Arbeit. Begleitet von Daniel Sommer und Patrick Ehmann (Max) bzw Gudrun und Daniel Grotzky (Veronika, Katharina, Mariama) stand dann bis 23:00 Uhr noch OPD auf dem Programm.
Danach war dann Gerüchte austauschen mit den Tübingern bis 4:00 Uhr morgens angesagt.
Der Samstag beann mit der Praxis: Wir durften Daniel Sommer, Gudrun und Mary schlechte Noten geben ;)
[...]
Abends gings ins Würzburger Nachtleben. Max konnte die Finger nicht vom Alkohol lassen und Mariama musste sich einigen heftigen Flirtversuchen eines Stuttgarters erwehren.. Mit fortschreitender Stunde und zunehmendem Alkoholpegel hieß es dann: Wo ist meine Frau geblieben? .... Ein Ständchen einer Würzburger Kneipenband, die möglicherweise live auf dem nächsten Tübinger Tunier zu sehen sein wird."

Samstag, 14. März 2009

DebatTIERlieb: Über die tierischen Seiten der Szene

Nomen est omen: Wir als DebatTIERclubs haben naturgemäß eine gewisse Nähe zu tierisch guten Argumenten, mal mit zahnlosen Papiertigern, mal mit "Gut gebrüllt, Löwe", mal pfeifen es die Spatzen von den Dächern, mal sind wir auf den Hund gekommen, mal freuen wir uns über den Spatz in der Hand, wenn die Taube auf dem Dach (z.B. die Finalrunde) doch ein zu hehres Ziel wäre. Manches Argument, gar mancher Redner soll mal "affig" wirken, anderer mimt die Rampensau; wer mal eine BP-Schulung mitgemacht hat, erinnert sich vage an den Extension-Zoo (Nilpferd, Storch, Adler, Maulwurf), gelegentlich wird in Debatten gejault, gemaunzt, gezwitschert.
Jetzt, liebe Freunde, wurde unser tierisches Potenzial auch von den Experten erkannt. Was wir tun, wer wir sind - das findet sich jetzt auch online im Tier Guide! Tierisch gut!

Freitag, 13. März 2009

1. Wiener Debattierderby am 20. März

Die drei Wiener Debattierclubs (nur einer ist VDCH-Mitglied - der Debattierklub Wien, dem wir natürlich die Daumen drücken) treffen am 20. März in einem Derby aufeinander: Dem 1. Wiener Debattierderby. Die drei Wiener Debattierclubs tragen mit diesem Derby einen freundschaftlichen Redewettstreit aus, der in dieser Form das erste Mal in Wien stattfindet.

In zwei Debatten an einem Abend messen sich je zwei konkurrierende Teams in ihrer argumentativen und rhetorischen Überzeugungskraft. Die beiden Seiten buhlen hierbei um die Gunst des Publikums und der freien Redner, die sie auf ihre Seite zu ziehen suchen.

Das 1. Wiener Debattierderby findet am 20. März 2009 ab 18:00 im Seminarraum 2.19, Kern A der Wirtschaftsuniversität Wien, Augasse 2-6, 1090 Wien statt. Der Eintritt ist kostenlos, willkommen ist jeder.

Wer Interesse hat, als Redner teilzunehmen, maile bitte an info[at]debattierklubwien.at

Die veranstaltenden Clubs freuen sich auf rege Teilnahme und zahlreiches Publikum!

Für alle, die nicht dabei sein können ein kleiner Trost: Die Achte Minute ist dabei! Florian Prischl wird für uns aus Wien bloggen.

Kurzmeldungen aus der Szene

Die Clubs in Bonn, Magdeburg und Jena haben erste Informationen zu den Turnieren online gestellt, zu denen sie uns einladen. Informationen zur Westdeutschen Meisterschaft gibt es hier, Informationen zur Nordostdeutschen Meisterschaft findet Ihr hier, alles rund um das Wartburgturnier hier. Wir hoffen, dass auch Würzburg und Mainz uns bald mit Homepages zur Süddeutschen bzw. Deutschen Meisterschaft beglücken.

Der VDCH wagt sich an die Archivierung der letzten Debattierjahre und ruft deshalb dazu auf: Bitte durchforstet Eure Archive! Wir wollen ALLES seit Anbeginn der Debattierzeit.
* Presseartikel über alles, was mit dem Debattieren zu tun hat
* Fernseh- und Radiomitschnitte von Sendungen und Beiträgen über das Debattieren
* Video- und Audioaufnahmen von Debatten
* Fotos von ZEIT DEBATTEN, Showdebatten usw.
* Tabs von ZEIT DEBATTEN und größeren Turnieren
Wer was hat, wende sich bitte an gudrun.lux[at]vdch.de

Sonntag, 8. März 2009

Und das war's: Jurierseminar in Würzburg erfolgreich beendet

Alle, selbst unsere Freunde (mit der weitesten Anreise) vom Debattierklub Wien (sic!), dürften inzwischen wieder zu Hause angekommen sein, nachdem sie sich ein Wochenende lang in Würzburg mit der hohen Kunst des Jurierens befasst haben. Organisatoren und Trainer sind erschöpft aber zufrieden wieder nach Heidelberg, Zürich, Berlin und Bonn zurückgekehrt, Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach Wien, München, Passau, Göttingen, Frankfurt, Tübingen, Heidelberg, Mainz, Bayreuth und in andere Metropolen gefahren, um dort das Gelernte und Geübte in ihren Debattierclubs vor Ort umzusetzen und weiterzugeben.

Über dreißig Debattantinnen und Debattierer (sowie vice versa) hatten sich mit Interesse, Engagement und Begeisterung in die fränkische Domstadt begeben... und natürlich gab es neben einer Menge Juriertheorie auch eine Unmenge Spaß, Frankenwein, Romantik und Tratsch.

So soll insbesondere die übergroße Delegation aus Tübingen mit zwei Primärzielen angereist sein: a) Daniel Sommer zu huldigen und b) freundschaftliche Bande zu anderen Debattierclubs, insbesondere des Rhein-Main-Gebietes, durch das Knüpfen individueller romantischer Bande zu unterstützen. Beides soll gerüchteweise hervorragend gelungen sein.

Eine Gruppe Wandervögel, die sich in die selbe Abendlokalität begeben hatte wie die Seminargruppe, musizierte die halbe Samstagnacht und unterstütze mit einem Tanzspiel (zu dem sich die Debattanten wie so oft wenn es um albernen Aktivitäten handelt mit großer Begeisterung bereitgefunden hatten) die Bestrebungen, die Annäherung zwischen verschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu fördern.

Der Wirt besagter Kneipe war so beseelt von uns und seinem eigenen Bier, dass er spät nachts die letzten Gäste, darunter Trainer Daniel S., mit großer Rührung und freundschaftlichen Umarmungen verabschiedete.

Mindestens zwei Teilnehmer hatten besonders großen Spaß und können genau Bericht erstatten: Diejenigen, die aufgrund der Fastenzeit zur Zeit alkoholabstinent leben. Vom Tanzen und Herumalbern hat sie das selbstverständlich keineswegs abgehalten.

Man munkelt, der unsägliche Formatstreit früherer Debattiergenerationen könne zu einem freundschaftlichen Nebeneinander führen. Die von Friedfertigen verschiedener Formatprovinienz angedachte Lösung impliziert nicht nur die Aufnahme der BDU als nicht stimmberechtigtes Mitglied in der Streitkultur und umgekehrt, sondern darüber hinaus die individuelle Fördermitgliedschaft einzelner herausragender Persönlichkeiten im ältesten Debattierclub Deutschlands. Es kann davon ausgegangen werden, dass Mitglieder des VDCH-Vorstandes alles daran setzen werden, diese Visionen zu verwirklichen: OPD und BPS - Hand in Hand in eine glorreiche Zukunft!

Ein Link für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, für die eine der entscheidenden Fragen noch offen ist, da sie immer wieder vertröstet wurden (auf die Stunden außerhalb der Seminarzeiten): Worte vs. Wörter! Also: Zwischenruf = maximal sieben Wörter, auf keinen Fall sieben Worte! Egal, wie das in den offiziellen OPD-Unterlagen steht.

Dankeschön an den Debattierclub Würzburg für die Unterstützung vor Ort!

Für diejenigen, die diesmal nur auf der Warteliste gelandet sind und alle anderen, die sich ein ähnliches Wochenende nicht entgehen lassen wollen:
Nächstes Jurierseminar: 3. bis 5. April in Leipzig.
Anmeldungen an teresa.peters[at]vdch.de
Meldet Euch rasch, denn die Plätze sind so begrenzt wie begehrt...

Jurierseminar Würzburg: Tag 3 beginnt

Acht Uhr morgens: Der Wecker klingelt. Tag drei Jurierseminar. Das Schlafdefizit übersteigt mittlerweile das einer durchschnittlichen ZEIT DEBATTE. Der Abend in jener Kneipe, die auch schon im August vergangenen Jahres von Debattierern (!) heimgesucht worden war, liegt gefühlt nur wenige Minuten, de facto nur wenige Stunden zurück...
Vor uns liegen nach der obligatorischen Juhe-Plörre (kann mir irgendjemand mal sagen, WAS dieses Getränk eigentlich sein soll? Zuckerwasser in gelb oder rot mit Pseudofruchtgemschmack?) ein weiterer halber Tag Juriertraining. Heute steht das Feedbackgeben im Mittelpunkt.
Gestern Nachmittag übrigens setzte sich der Trend zur trainerischen ... (hier wahlweise Selbstkritikfreude, Selbstdarstellung, Selbstentblößung oder anderes einsetzen) fort und auch in der BPS-Trainingsdebatte durften die Teilnehmer einen der Trainer jurieren. Diesmal mittels des Videos einer Freundschaftsdebatte zwischen Berlin und Halle, bei der Patrick Ehmann in wichelmann'schem Tempo gegen eine Wahlplicht anredet. Das Video führte insbesondere Dank der Erwähnung von Streuselkuchen, Wehrpflicht und alleinerziehenden Vätern für allgemeine Erheiterung. Die Bewertung der Debatte hinterher allerdings war ein hartes Stück Arbeit.
Genug der Berichterstattung: Die Berichterstatterin hat ein Date mit der Juhe-Plörre... Seltsame Begebenheiten, Gerüchte usw. kommen - aber erst später des Tages. Also lest wieder rein...

Samstag, 7. März 2009

Jurierseminar Würzburg, Tag 2

Besonderes Schmankerl für die Jurorenschülerinnen und -schüler in Würzburg: Nach ausgiebiger OPD-Regel-Schulung gestern wurde heute eine Videodebatte juriert, bei der die beiden OPD-Trainer Daniel Sommer und Gudrun Lux selbst "in der Bütt" standen. Die Qualität des Videos war mäßig, die der Debatte durchwachsen. Es handelte sich übrigens um eine Studiengebührendebatte, zu der im Jahr 2005 Simon Herrmann, Marietta Gädeke und Gudrun Lux vom DCJG Mainz nach Heidelberg geladen worden waren. Melanie Reißfelder, Florian Pressler und Daniel Sommer hatten damals das "Duell der Meister" per Ehrenjuryentscheidung gwonnen - diese Einschätzung wurde nun, Jahre später, endlich auch von professionellen studentischen Juroren bestätigt. Die Trainergruppe (in der Daniel und Gudrun sich selbst bewerten mussten) kam zu einem denkbar knappen Ergebnis von 219 zu 218 Punkten... (Persönliche Anmerkung: Schon schwierig, sich selbst zu bewerten - aber auch lustig.)
Am Nachmittag startete die Truppe in den BPS-Teil der Schulung, diese findet, wie am Abend zuvor im anderen Format, in zwei Gruppen (Anfänger/Fortgeschrittene) statt, geleitet von Patrick Ehmann und Daniel Grotzky.

Erste Professorendebatte der Schweiz

Der treue Leser dieses Blogs weiß es bereits: Das Debattieren in der Schweiz befindet sich im Aufschwung. Wer sich persönlich davon überzeugen will (hat der Blog Leser in der Schweiz?), ist am Dienstag herzlich nach St. Gallen eingeladen, wenn das allseits beliebte Format der Professorendebatte seine Premiere auf Schweizer Boden feiert. Das Thema: Doping an der Uni - soll die HSG vor Prüfungen Konzentrationsmedikamente an die Studierenden austeilen?

Beginn ist um 20.15 im Bibliotheksgebäude der Universität.

Jurierseminar in Würzburg

Nach einem seeeeeehr langen Abend mit Regelerklärungen zu OPD klingt der Abend in einer Würzburger Kneipe aus. 32 Debattantinnen und Debattanten wurden in zwei Gruppen (Anfänger/Fortgeschrittene) von Daniel Sommer und Gudrun Lux in die Regeln und Geheimnisse des OPD-Jurierens eingeführt. Die Gruppen waren so engagiert wie fragefreudig; mit Wissbegierde und Durchhaltevermögen ausgestattet waren sie heute nach einer Einführungsstunde statt der geplanten zwei fast vier Stunden mit dem Regelwerk des Formats beschäftigt. So gönnte sich eine Kleingruppe von einem Dutzend Hartgesottenen erst nach Mitternacht das erste wohlverdiente Feierabendbier - und sitzt inzwischen beim zweiten, dritten, vierten...

Dienstag, 3. März 2009

Berlin gewinnt in Manchester

Bastian Laubner und Patrick Ehmann von der Berlin Debating Union haben das ESL-Finale beim traditionsreichen Manchester IV gewonnen. Bastian Laubner wurde zudem zum bester Redner des Finales gekürt.

Herzlichen Glückwunsch nach Berlin an Bastian und Patrick!

In einem alldeutschen Finale besiegten die Redner der BDU zwei Mannschaften aus Köln Tilbury House (Felix Lamouroux und Kai Menzel sowie Bianca Sterly und Marco Sterly) und eine Mannschaft des Debattierclub Bayreuth (Leon Jacob und Tim Dorlach). Das Thema des Finales lautete "This House would force all severly mentally handicapped women to take the contraceptive pill regardless of whether they are sexually active". Kai Menzel war bester ESL-Redner auf dem Tab.

In einem starken Feld verpassten die beiden Kölner Mannschaften und das Team aus Berlin den Main Break um jeweils nur einen Teampunkt. Im Muttersprachler-Finale gewannen Simon Quinn und Alex Worsnip aus Oxford zum Thema "This House would grant special interest groups the right to sue political parties for broken electoral promises".

Kurzmeldungen aus der Szene

Der frisch aus der Taufe gehobene Debattierclub an der Wiege der Debattierkultur in Deutschland (Paulskirche!) hat sich einen Namen gegeben: Debattierclub Goethes Faust. Und auch online sind die Frankfurter Debattantinnen und Debattanten inzwischen zu finden, hier.

Die ersten Anmeldephasen zu den Regionalmeisterschaften in Würzburg, Magdeburg und Bonn sind eröffnet. Falls ein Club keine Einladung und Informationen über die Süd-, Nordost- oder Westdeutsche Meisterschaft erhalten hat, möge er sich schnellstmöglich mit dem Vorstand des Dachverbandes in Verbindung setzen: vorstand[at]vdch.de.

Die Klausurtagung des VDCH Mitte März muss aus terminlichen Gründen leider abgesagt werden - die Diskussion um den Verbandsreformprozess geht aber weiter, ab jetzt verstärkt digital. Wer in den Strukturreformverteiler aufgenommen werden will, wende sich an tim.richter[at]vdch.de.

Das Jurierseminar in Würzburg steht vor der Tür: Am Freitag um 18 Uhr geht's los, Treffpunkt Jugendherberge. Wer diesmal keinen Platz mehr bekommen hat, kann sich schon jetzt für das Jurierseminar in Leipzig am ersten Aprilwochenende anmelden. First come, first served! Mailt an teresa.peters[at]vdch.de

Die ewige Bestenliste

(Ergänzungen in orange: Diese Fragen wurden schon beantwortet bzw. dieser Punktstand ist entsprechend korrigiert. Danke Bernd, Daniel S., Lars, Patrick, Eike, Sebastian C.!)

Die ewige Bestenliste wurde überprüft und ergänzt.
Noch fehlen uns bei einigen wenigen Turnieren Informationen über Finalteilnehmer: Wer war der vierte Finalist bei der DDM 2001 in Berlin, neben Sieger Münster, einem Team aus Berlin und einem aus Kiel (Kiel war nicht im Finale, dafür ein weiteres Münsteraner Team und Passau)? Serie 04/05: Wer stand in Konstanz im Finale außer Sieger Heidelberg Debating (drei Teams, da BPS)? (Jena, Tübingen, ein gemischtes Team Bremen/Freiburg, das kriegt keine Punkte auf der ewigen Liste - erneute Korrektur: 2 Teams aus Jena, keins aus Tübingen) Wer war Finalist in Bremen außer dem Sieger Heidelberg Debating und dem Team aus Bonn ?(Zwei Teams aus Berlin) Wer waren außer dem Siegern aus London die Finalisten in Berlin? Wer waren die Gegner von Greifswald bei der NoDM 05 (Jena), wer die von Münster bei der WDM 05? (Bonn) Wer stand gegen Münster im Finale in Mainz? (Berlin) Serie 07/08: Wer war Finalist in Hamburg außer Sieger Berlin und den Teams aus Mainz und Münster? (Marburg) Wer stand außer Sieger Göttingen 08 im Finale der NoDM in Jena? (Leipzig, Potsdam und wer noch?) --> Alle Infos bitte melden an gudrun.lux[at]vdch.de)

Nach aktuellem Stand hier nun also unter Berücksichtigung aller ZEIT DEBATTEN sowie der ersten Deutschen Meisterschaft 2001 (die noch nicht als ZEIT DEBATTE lief) die Top Ten:

1. Münster 42 Punkte (korrigiert: 44 Punkte)
2. Mainz 37 Punkte
3. Berlin 33 Punkte (korrigiert: 36 Punkte)
4. Heidelberg Debating 26 Punkte
5. Tübingen 24 Punkte (korrigiert: 24 Punkte)
6. Jena 15 Punkte (korrigiert: 18 Punkte)
7. Freiburg 14 Punkte
8. München 12 Punkte
9. Bonn 10 Punkte (korrigiert: 11 Punkte)
10. Göttingen 9 Punkte

Für jede Finalteilnahme erhält ein Club einen Punkt, für den Gewinn eines Finals drei Punkte. Finalteilnahmen bei den Deutschen Debattiermeisterschaften (DDM) werden mit zwei Punkten honoriert, für den Meistertitel erhält der Club fünf Punkte.

Ich nehme an, der Ehrgeiz ist geweckt!
Viel Spaß und Erfolg bei den weiteren Turnieren der Saison!