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Donnerstag, 12. November 2009

"Aktuelle Stunde" im Sächsischen Landtag: Ab sofort nur noch in freier Rede!

Debattenkultur in Sachsen! Der Sächsische Landtag hat sich eine neue Geschäftsordnung gegeben. Wichtiger Bestandteil: "Aktuelle Debatten sollen fortan in freier Rede ausgetragen werden", so der Landtagskurier des Freistaates Sachsen.

Und siehe da, in der Geschäftsordnung des Sächsischen Landtags heißt es: "In der Aktuellen Debatte dürfen die einzelnen Redebeiträge fünf Minuten nicht überschreiten. Ein Redner kann jedoch in der Aktuellen Debatte mehrfach das Wort ergreifen. Redebeiträge dürfen nur in freier Rede gehalten werden. Das Verlesen eines vorgefertigten Manuskripts ist unzulässig und führt nach zweimaliger Ermahnung durch den amtierenden Präsidenten zur Entziehung des Wortes." (§55) - Gilt leider (erstmal?) nur für die "Aktuelle Stunde". Für das Parlament und das Pulikum wäre es vielleicht spannender, alle Reden nur noch frei vorgetragen zuzulassen.

Wer für den Sächsischen Landtag üben will hat beim Streitkultur-Cup Gelegenheit dazu: Dort sind bei den sieben- oder dreieinhalbminütigen Redebeiträgen Manuskripte ebenso unzulässig - geahndet wird die Missachtung dieser Regel mit schlichtem Punktabzug.

Die Redaktion dankt Daniel Sommer, DCH, für den Hinweis auf die Geschäftsordnung des Sächsischen Landtags!

Mittwoch, 11. November 2009

Namensstreit in Greifswald: Wer traut sich zur öffentlichen Debatte?

An der Greifswalder Universität wird über den Namen der selbigen gestritten. Die Universität ist nach Ernst Moritz Arndt benannt, der Dichter und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung war, dem aber Nationalismus und Antisemitismus vorgeworfen werden. In der Berichterstattung des studentischen Online-Portals webmoritz.de spielt nun auch der Debattierclub Greifswald eine Rolle. Alexander Kendzia schreibt:

"Gerade für die 'Pro Arndt' Fraktion hätte die vom Debattierclub Greifswald geplante Debatte zum Thema Namenspatron eine Möglichkeit zur Eigendarstellung geboten. Die Veranstaltung hängt nun aber in der Schwebe. Zwar hatten sowohl der RCDS als auch die Grüne Hochschulgruppe ihre aktive Teilnahme zugesagt, bis jetzt stieß der Debatierclub bei den Professoren aber auf taube Ohren. Die 'Uni ohne Arndt'-Gruppe veröffentlichte auf ihrer Seite die Falschmeldung, dass der RCDS abgesagt hätte, niemand wolle 'für Arndt sprechen'. Die Meldung ist inzwischen korrigiert, eine Richtigstellung allerdings erfolgte nicht. Sollte es doch noch einen Termin für die Veranstaltung geben, werden wir rechtzeitig informieren."

Die Achte Minute bleibt natürlich auch dran!