Montag, 18. Mai 2009

ZEIT DEBATTE Jena - Danke und Zusammenfassung / Nachbericht

Gibt es den gerechten Krieg? Ist Sex ohne Liebe falsch? Verpflichtet uns Tradition? - Das Wartburgformat lädt dazu ein, ganz grundsätzliche Fragen zu klären. 24 Dreierteams stritten sich am Wochenende in Jena herzhaft, lebendig und intensiv über diese und andere Themen. Alle Teams debattierten vier Vorrunden, anschließend galt es drei Finalrunden zu bestreiten, bevor schließlich der Turniersieger feststand: Der Debattierclub Streitkultur Tübingen! Das Team "Streitkultur Nemesis", in dem Volker Tjaden, Pauline Leopold und Peter Croonenbroeck angetreten waren, setzte sich im Finale klar gegen das Team "Mainz Anton" durch. Bester Redner wurde Thore Wojke vom DCJG Mainz. Herzlichen Glückwunsch!

Bereits am Samstagabend vergab die Debattiergesellschaft Jena den Wartburgpreis, um denjenigen Nachwuchsredner oder diejenige Nachwuchsrednerin, der oder die das Wartburg-Prinzip am schnellsten und besten internalisiert hat, auszuzeichnen. Auch dieser Preis ging nach Tübingen: Die erst 18-jährige Sarah John konnte durch ihre rednerische Leistung und ihr Engagement von sich überzeugen. Herzlichen Glückwunsch!

Bevor nun die "Statistik" kommt (Wer, wann, was usw.) und schließlich ein paar Geschichten und Gerüchte angedeutet werden, gilt es, ausführlich zu danken und zu würdigen! Hier also eine kleine Laudatio auf die DGJ:

Die Debattiergesellschaft Jena (DGJ) ist ein Club voller Überraschungen. Zur Begrüßung wurden wir von einem eigens gegründeten DGJ-Chor beglückt, der auch am Freitagabend nochmal ein paar Liedchen zum Besten gab. Und: Die Jungs und Mädels konnten tatsächlich singen! Kein Witz! Man munkelt, die DGJ sei ein verkappter Gesangsverein...

Die Helferinnen und Helfer waren grandios. Da waren zum Beispiel:


  • Ein strahlend fröhlicher Tabmaster, der mal eben ein Tabprogramm geschrieben hatte und alle Sperenzchen der Chefjuroren vor Ort problemlos einbauen konnte.
  • Zwei DGJler, die spontan Sicherheitsnadeln und Haarspangen aus Geldbörse und Hochsteckfrisur fischten, um (m)einen gelösten Hosensaum provisorisch zu reparieren.
  • Eine DGJlerin, die am anderen Ende von Jena wohnt und zweimal in aller Herrgotts Früh mit Bus und zu Fuß quer durch die Stadt zur Jugendherberge gefahren ist, um an allen Zimmer zu klopfen und das Kunststück zu vollbringen, freundlich, fröhlich aber unaufdringlich "Guten Morgen" zu sagen und dafür zu sorgen, dass sich alle pünktlich auf den Weg machten.
  • Ein Cheforganisator, der darauf bestand, seine Chefjuroren persönlich zur JuHe zu fahren, dort auf sie zu warten, während sie sich frisch machten, und sie dann zur Abendveranstaltung zu kutschieren.
  • Ein DGJler, der fröhlich blieb und sich selbstverständlich um alles kümmert, als ihm fünf Minuten vor Beginn des Finales mitgeteilt wurde, dass die ZEIT-DEBATTEN-Pokale leider noch im Kofferraum eines ihm unbekannten Wagens in irgendeinem Parkhaus waren. (Die Pokale waren natürlich pünktlich da.)
  • Unzählige DGJler, die unzählige Kuchen gebacken haben. Den optischen Contest hat sicherlich der Kuchen gewonnen, auf dem aus Marzipan das Logo der DGJ zu sehen war. Den geschmacklichen Contest hat kein Kuchen gewonnen: Sie waren nach Auskunft der schmatzenden Menge einfach alle unwiderstehlich lecker.
  • Ein DGJler, der dafür sorgte, dass das berüchtigte Saalebad weder unendlich peinlich wurde noch zu Erkältungskrankheiten führte, indem er für Badehose und Handtuch sorgte.
  • und...
  • und...
  • und... Zusammengefasst:
Danke der Debattiergesellschaft Jena!
Wir hoffen, Ihr ladet uns bald wieder zu Euch ein!


Und nun zur "Statistik":

Die Clubs der ZEIT DEBATTE Jena 2009:

Berlin, Bonn, Heidelberg (Debating), Bayreuth (DC), Stuttgart, Mainz, Leipzig, Ilmenau, München, Erfurt, Magdeburg, Potsdam, Halle, Karlsruhe, Marburg, Göttingen, Münster und Würzburg.

Die Themen
der ZEIT DEBATTE Jena 2009:


  • Eichdebatte: Paulaner statt Silvaner - Ist Bier besser als Wein?
  • 1. Vorrunde: Pillenkick statt Leistungsknick - Sollen Studierenden leistungssteigernde psychoaktive Medikamente zur Verfügung gestellt werden?
  • 2. Vorrunde: Fideler Phönix oder alles Asche - Ist der Kapitalismus am Ende?
  • 3. Vorrunde: Pythargoras statt Platon - Sind Naturwissenschaften wichtiger als Geisteswissenschaften?
  • 4. Vorrunde: Wahre Emotion statt reiner Erektion - Ist Sex ohne Liebe falsch?
  • Viertelfinale: Summum ius oder summa iniuria - Gibt es den gerechten Krieg?
  • Halbfinale: Ehernes Gesetz oder bleierne Bürde - Verpflichtet uns Tradition?
  • Finale: Die Verfolgung von Kriegsverbrechen nach 30 Jahren einzustellen ist richtig - ja oder nein?

Break ins Viertelfinale bei der ZEIT DEBATTE Jena 2009:

Teambreak:
1 München Der Ostblock 724 Punkte
2 Streitkultur Nemesis 699
3 Mainz Unbreakable Edi 680
4 Apokalyptische Prinzipienreiter Magdeburg 653
5 Mainz Anton 652
6 Heidelberg 644
7 Streitkultur Philotes 628
8 Streitpunkt Leipzig 626

Einzelredner-Tab (Top 10):
1 Wladislaw Jachtchenko 173 (Punkte)
2 Peter Croonenbroeck 167
3 Nicolas Eberle 165
4 Jonas Werner 163
5 Arne Weiß 159
6 Daniil Pakhomenko 158
7 Johannes Haug 157
8 Jan Papsch 156
8 Volker Tjaden 156
10 Miriam Hauft 154

(Das gesamte Team- und Rednertab nach den Vorrunden ist hier online.)

Es traten also an:
1. Der Ostblock (Dimitri Polivaer, Daniil Pakhomenko, Wladislaw Jachtchenko, pro) vs. Streitpunkt Leipzig (Wiebke Nadler, Teresa Peters, Gregor Steinhagen, contra)
2. Streitkultur Nemesis (Volker Tjaden, Pauline Leopold, Peter Croonenbroeck, contra) vs. Streitkultur Philotes (Sarah John, Anna Matthes, Felix Schönherr)
3. Mainz Unbreakable Edi (Robert Lehmann, Konrad Grießinger, Nicolas Eberle, contra) vs. Heidelberg (Johannes Haug, Meike Jung, Stefan Bräumer, pro)
4. Apokalyptische Prinzipienreiter Magdeburg (Jonas Werner, Miram Hauft, Michala Weisensee, pro) vs. Mainz Anton (Jan Papsch, Max Fritz, Thore Wojke, contra)

Juriert wurden die Viertelfinals von den drei Chefjuroren Clemens Lechner, Gudrun Lux und Tim Richter sowie von Andrea Gau, Patrick Ehmann, Mario Dießner, Torsten Rössing, Oliver Hörtensteiner, Nicolas Friebe, Christoph Krakowiak, Veronika Stark und Anna Neidhardt.

Break ins Halbfinale bei der ZEIT DEBATTE Jena 2009:

Im ersten Viertelfinale (Raum "Favoritensturz" ;)) setzten sich die Leipziger gegen den Ostblock durch, im zweiten Viertelfinale - in dem die Streitkultur der Streitkultur gegenüberstand - siegte überraschend die Streitkultur. Um genau zu sein: Das Team Nemesis. Im dritten Viertelfinale schlug Heidelberg Debating das Team aus dem Rennen, das vor wenigen Wochen für Mainz den Titel des Westdeutschen Meisters geholt hatte und im vierten Halbfinale konnte sich Mainz Anton gegen Magdeburg durchsetzen.

Einzelredner-Tab (Top 10) nach dem Viertelfinale:
1 Wladislaw Jachtchenko 219
2 Peter Croonenbroeck 209
3 Nicolas Eberle 203
4 Daniil Pakhomenko 201
5 Jonas Werner 200
6 Jan Papsch 198
7 Johannes Haug 197
8 Volker Tjaden 195
9 Thore Wojke 194
10 Miriam Hauft 190

(Das gesamte Team- und Rednertab nach dem Viertelfinale ist hier online.)

Die Halbfinals waren:
1. Tübingen Nemesis (pro) vs. Streitpunkt Leipzig (contra)
juriert von Clemens Lechner, Andrea Gau, Patrick Ehmann und Torsten Rössing, präsidiert von Christoph Krakowiak.
2. Heidelberg Debating vs. Mainz Anton
juriert von Gudrun Lux, Tim Richter, Oliver Hörtensteiner und Mario Dießner, präsidiert von Veronika Stark.

Break ins Finale bei der ZEIT DEBATTE Jena 2009:

Im Finale standen einander schließlich Mainz auf der Pro- und Tübingen auf der Contraseite gegenüber, es jurierten Tim Richter, Gudrun Lux, Clemens Lechner, Andrea Gau und Torsten Rössing.

Einzelredner-Tab (Top 5) nach dem Halbfinale:
1 Peter Croonenbroeck 251
2 Jan Papsch 242
3 Thore Wojke 241
4 Johannes Haug 238
5 Volker Tjaden 235

(Das gesamte Team- und Rednertab nach dem Halbfinale ist hier online.)

Das Finale der ZEIT DEBATTE Jena 2009:

Im großen Finale in Jena siegten Volker Tjaden, Pauline Leopold und Peter Croonenbroeck gegen die Mainzer Jan Papsch, Max Fritz und Thore Wojke. Die Finaldebatte drehte sich um die Frage: „Die Verfolgung von Kriegsverbrechen nach dreißig Jahren einzustellen ist richtig - ja oder nein?". Die Mainzer auf der Pro-Seite warben für Vergebung und sprachen sich dafür aus, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen, während aus Tübingen ganz klar die Ansage kam: „Mord verjährt nicht!".

Nach einer spannenden Debatte konnte diese Argumentation schließlich die Jury überzeugen. Der Preis der Ehrenjury für die beste Rede des Finals ging an Thore Wojke aus Mainz. Der Ehrenjury gehörten an: Bernward Müller (Kultusminister des Freistaates Thüringen), Frank Schenker (Bürgermeister), Prof. Dr. Klaus Dicke (Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena), Prof. Dr. Dr. Eberhard Eichenhofer (Lehrstuhl für Sozialrecht und Bürgerliches Recht an der FSU Jena), Dr. Holger Wiemers (Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen) sowie Corinna Maier (DIE ZEIT).

Und als klar war: Thore (Mainz) bekommt den Ehrenjurypreis und Tübingen gewinnt das Turnier, da wurde von Mainzern und Tübingern, die eine alte Clubfreundschaft verbindet, gemeinsam gefeiert.

Einzelredner-Tab (Top 5) nach dem Finale:
1 Peter Croonenbroeck 294
2 Thore Wojke 283
3 Jan Papsch 278
4 Volker Tjaden 276
5 Pauline Leopold 250

(Das gesamte Team- und Rednertab nach dem Finale ist hier online.)

Die Ewige Bestenliste:

Mainz tastet sich langsam an Münster ran, Tübingen holt Heidelberg Debating ein... Nächste Möglichkeit, Punkte zu ergattern: Die DDM! Mainz allerdings wird die Münsteraner in dieser Saison nicht mehr überholen können, da die Mainzer bei dieser Deutschen Meisterschaft als Ausrichter nicht selbst antreten werden. "Macht nix", heißt es in der Fassenachtshochburg, "gönnen wir den Münsteranern noch ein paar Monate Gnadenfrist."


So sieht die Liste jetzt aus:

Rang
Club
Punkte
1
Münster
42
2
Mainz (+1)
41
3
Berlin
39
4
Heidelberg Debating
27
4
Tübingen (+3)
27
6
Jena
20
7
Freiburg
14
8
München
12
9
Bonn
11
10
Göttingen
9
11
Greifswald
7
11
Halle
7
13
Kiel
6
14
Bielefeld
3
14
Bremen
3
14
Hamburg
3
14
Potsdam
3
14
St. Gallen
3
19
Köln Tilbury
2
19
Passau
2
21
Magdeburg
1
21
Marburg
1
21
Leipzig
1
21
Frankfurt/Main
1



(Infos zur Ewigen Bestenliste
hier)

1 Kommentar:

  1. klingt nach einem großartigen turnier... schade, dass ich nicht dabei sein konnte... immer noch ungewohnt, dafür umso schöner: der eintrag "frankfurt" ganz am ende der EWIGEN BESTENLISTE! :D

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