Samstag, 25. April 2009

Paris IV - Bericht einer Teilnehmerin

Franzosen debattieren nicht, schon gar nicht auf IIIIngliiissccchhhhh.

Dass es endlich an der Zeit ist mit diesem Vorurteil aufzuräumen, davon konnten sich am Wochenende zeitgleich zu den deutschen Regios auch zwei deutsche Teams überzeugen (Tilbury House Köln und die Debating Society Paderborn). In der dritten Ausgabe des von der Paris Debating Union (das ist die Union der Debattierclubs der Pariser grandes écoles ECP, ENPC, ESSEC und Telecom Paris – im Endeffekt die einzigen Debattierclubs im ganzen Land) organisierten Paris IV überzeugte die Hauptstadt mit internationalem Flair (56 Teams plus Juroren aus ganz Europa, den USA und sogar Asien) und herzlicher Gastfreundschaft – nach anfänglichen Problemen bei der Verteilung auf Privatunterkünfte, wovon aber Gerüchten zufolge selbst die Organisatoren nicht ganz verschont geblieben sein sollen. Die Organisation generell war französisch sympathisch, so wurde beispielsweise spontan zu Beginn des Turniers die zuvor angekündigte Redezeit von fünf Minuten auf die im BSP-Format üblichen sieben Minuten erhöht, was mit anderen Faktoren dazu führte, dass der auf Turnieren bekannte Satz „We are running behind schedule“ auch bei diesem Event des Öfteren fiel. Der guten Atmosphäre tat dies aber keinen Abbruch – im Gegenteil. Als weiteres Highlight sind die social events zu nennen: Stand der erste Abend noch im Zeichen einer eher studentisch geprägten Party, so fand das Finale am Samstagabend in den Räumen des Unternehmensberaters und Hauptsponsors Ernst&Young statt. Zwei Klischees über Franzosen bewahrheiteten sich dann doch noch an diesem Abend: Als die Deutschen pünktlich zum angekündigten Finalzeitpunkt um 20.00Uhr als erste (!) völlig abgehetzt die noble Eingangshalle stürmten, durften wir noch etwa zwei Stunden warten bis es dann wirklich los ging (organisationsbedingte Verzögerungen, siehe oben). Aber auch hier zeigte man sich flexibel und eröffnete kurzerhand schon vor dem Finale das Buffet, sodass sich die bereits Angekommenen von der Qualität der französischen Küche überzeugen konnten.

Die Motions dieses ganz klar von Muttersprachlern dominierten Turniers waren:
THW to pay immigrants to return to their country of origin.
THW Australia to restore democracy in Fidji. (Es sollte hierbei um eine Prinzipien-Debatte gehen!)
THW to stop all welfare payments for substance abusers.
THW to withdraw all state rights from the Vatican.
Finale: THW to criminalize male circumcision.

Nachdem die deutschen Teams von der Teilnahme in erster Linie erfahrungtechnisch profitieren konnten, nahm den Finalsieg am Ende das Team aus Oxford (Thomas Hosking und Daniel Warents) mit nach Hause; bester Redner des Tabs wurde Woon Lee.

Autorin: Katharina Kleine-Tebbe (DS Paderborn)

1 Kommentar:

  1. Hey,

    schöner Artikel Katha! War nen echt lustiges wkend! Beste Grüße von PB nach Le Mans,

    Timo

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